Zentrum für Diabetologie Bergedorf
Bei der kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) wird mithilfe eines feinen Sensorfadens in der Zwischenzellflüssigkeit (Interstitialflüssigkeit) des Unterhautfettgewebes kontinuierlich der Glukosegehalt gemessen. Es wird also nicht der Blutzucker, sondern der Gewebezucker gemessen. Nüchtern vor dem Essen stimmen der Blut- und der Gewebezucker fast genau überein, sodass der gemessene Wert zur Berechnung der Insulinmenge genutzt werden kann. Nach dem Essen oder während einer Unterzuckerung kann es zu größeren Abweichungen kommen, weshalb Sie von unserem Beratungsteam in der Handhabung der Geräte unterwiesen werden. Zusätzlich können Sie an einer Sensor Schulung teilnehmen, die Ihnen alle Funktionen und Einstellungs-Möglichkeiten der Geräte nahebringt.
Aus den Daten der kontinuierlichen Glukosemessung lassen sich umfangreiche Informationen gewinnen, die bei der alleinigen Messung mit Blutzuckerteststreifen nicht vorhanden wären. So sehen Sie z.B. den Blutzuckerverlauf nach dem Essen, oder in der Nacht. Diese Glukosedaten ermöglichen Ihnen und uns einen völlig neuen Einblick in Ihre Diabetestherapie. Derzeit sind Sensoren verschiedener Firmen verfügbar, die zwischen 7 und 14 Tagen getragen werden können. Ob Sie die Zuckerwerte auf einem Lesegerät oder bequem per App sehen möchten, können Sie selbst entscheiden. Sie können die Zuckerwerte so oft einsehen, wie Sie möchten. Duschen und Baden ist kein Problem: Der Sensor ist wasserdicht (je nach Hersteller bis 1 m Wassertiefe oder mehr) und der Kleber hält bis zu einer Stunde Wasserkontakt meist ohne Probleme aus. Einige Sensor-Systeme lassen sich außerdem mit Insulinpumpen koppeln, sodass die Insulinabgabe mittels Algorithmus an den aktuellen Zuckerwert angepasst werden kann.
Sensorsysteme werden von der Krankenkasse nur bei einer intensivierten Insulintherapie übernommen. Sprechen Sie uns gerne an, ob Sie die Voraussetzungen für eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse erfüllen.